Heutzutage gibt es ja für beinahe alles eine App oder einen Online-Dienst. Gerne genutzt wird der Rechenknecht bei Übersetzungen, um Texte in anderen Sprachen zur Verfügung zu stellen. Aber eine Sprache ist mehr als nur das Ersetzen von Vokabeln, wie ein Test zeigt.
Früher gab es Babelfish, heute gibt es den Google Übersetzer: Maschinelle Übersetzer sind zweifelsohne eine praktische Sache. Leider sind sie für professionelle Übersetzungen dennoch nicht geeignet, denn ein Computer kann nicht denken. Er kann lediglich seinen Algorithmen folgen. Das Übersetzungsbüro Easytrans hat hierfür eine Fallstudie ausführlich beleuchtet. Darin zeigt sich, wo die Schwächen in maschinellen Übersetzungen sind, stellvertretend für einen Computer wurde der Google Übersetzer bemüht und zwar sowohl in der App als auch im Online-Interface.
Zwar sind maschinelle Übersetzungen in der Lage, Texte ohne Rechtschreibfehler und zum Teil sogar in korrekter Grammatik zu übersetzen. Doch gibt es bei lebendigen Sprachen häufig mehrere Bedeutungen bei gleichen Vokabeln. Ein Computer kann freilich nicht entscheiden, welche Bedeutung im konkreten Fall gemeint ist und scheitert oft schon an Redewendungen – obwohl diese im Vergleich zu Fachtexten noch relativ einfach wären. Besonders stark fiel dies auf, als ein Test-Text, der noch relativ einfach verfasst war, wieder zurück übersetzt wurde (von Deutsch nach Englisch und dann wieder nach Deutsch) – neben teils eigenartigen Ausdrucksweisen wurde an vielen Stellen der Inhalt geändert.
Dennoch benutzen viele, auch große Firmen, automatische Übersetzer, um ihre Texte in andere Sprachen zu setzen. Microsoft ist beispielsweise ein Kandidat: Einträge in der Knowledge-Base, in der bekannte Probleme samt Lösungen oder Workarounds zu finden sind, werden auf Englisch verfasst und dann mit dem Bing-Übersetzer in andere Sprachen übersetzt. Leider merkt man das viel zu häufig auch. Doch auch wenn es aus Kosten- und Zeitgründen verlockend erscheint, einen Text blitzschnell maschinell übersetzen zu lassen, ist ein richtiger Mehrwert dabei nicht zu erkennen.