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Periscope: Neue Livestream-App von Twitter

Auch in diesem Jahr arbeitet Twitter weiterhin an einem eigenen Business-Modell und sucht neue Möglichkeiten, das Netzwerk zu erweitern. Der neuste dieser Versuche nennt sich Periscope und ist eine Livestreaming-App mit Anbindung an den Kurznachrichtendienst.

Periscope

 

Neben Instagram baut auch Twitter sein soziales Netzwerk mit neuen Apps weiter aus und startet heute einen Service, der das Veröffentlichen von Livestreams einer breiten Masse zugänglich macht. Periscope bietet allen Twitter-Nutzern eine einfache Möglichkeit, einfach mit der Kamera des iPhones innerhalb von Sekunden einen Livestream zu starten und entweder allen oder ausgewählten Twitter-Nutzern sichtbar zu machen.

Zur Anmeldung in der App verwendet Periscope einen der Twitter-Accounts, die in iOS hinterlegt sind, eine Nutzung ohne Twitter-Account ist aktuell nicht möglich und wahrscheinlich von den Entwicklern auch nicht erwünscht. Wie auch bei Twitter folgt man als Nutzer bei Periscope anderen Nutzern, die Follows können jedoch unabhängig von Twitter-Follows verteilt werden. Bei der ersten Anmeldung präsentiert die App basierend auf Bekannten von Twitter eine Auswahl von Periscope-Nutzern, die bekannt sein könnten und denen man folgen kann. Diese Empfehlungen können auch danach noch unter dem Account-Tab eingesehen werden, dort findet sich auch eine Liste der beliebtesten Streamer, denen man von dort aus direkt folgen kann. Deutlich häufiger verwendet werden jedoch die anderen beiden Tabs der Navigation. Der erste beherbergt einen Feed aktueller Livestreams von Leuten aus der ganzen Welt, eine Übersicht über aktuelle Streams von Personen, denen man folgt und eine Liste der neusten veröffentlichten Streams. Ein Stream öffnet sich per Antippen, während das Video geladen wird, kann man bereits den Titel des Streams und den Ort ansehen und sich damit einen ersten Blick auf den Inhalt des Videos verschaffen. Sobald der Stream geladen ist, nimmt dieser den gesamten Bildschirm ein, am unteren Rand befinden sich Nachrichten über neue Zuschauer und ein Feld für den Chat, der direkt in Periscope integriert ist. Wischt man in der Stream-Ansicht nach links, kann man den Info-Bildschirm erneut einsehen. Über neue Streams von Personen, denen man folgt, kann man auf Wunsch per Push-Nachricht informiert werden, auch bei neuen Follower des eigenen Accounts kann man einen solchen Hinweis bekommen.

Neben dem reinen Konsumieren von Streams dürfte für viele Nutzer auch das eigene Produzieren eines eigenen Streams interessant sein. Vor dem ersten Stream fragt die App nach der Zugriffserlaubnis auf Kamera, Mikrofon und den aktuellen Ort, um diese Informationen im Stream zu verwenden. Bevor man den eigentlichen Stream veröffentlicht, kann noch der Titel eingegeben und weitere Einstellungen vorgenommen werden, im Hintergrund wird dann zur Überprüfung bereits das aktuelle Bild der Kamera angezeigt. Auch im eigenen Stream werden Nachrichten über neue Zuschauer und der Chat angezeigt, man kann so direkt auf Nachrichten von Zuschauern reagieren.

Die Qualität der Streams von Periscope hält sich vor allem aufgrund schlechter Internetverbindungen und wackelnden Händen, die das iPhone halten, noch in Grenzen, dennoch bietet die App für viele Nutzer ganz neue Möglichkeiten. Noch nie war es so einfach, einen Livestream zu erstellen und diesen einer breiten Masse zugänglich zu machen. Periscope kämpft, wie alle anderen Netzwerke, natürlich auch mit Missbrauch, Twitter scheint dieses Problem jedoch nach anfänglich großen Schwierigkeiten relativ gut in den Griff bekommen zu haben. Der Dienst ist optimal, wenn man schnell seine aktuelle Situation mit anderen Leuten teilen will, interessant ist auch der private Stream, der das Video nur einer ausgewählten Gruppe von Nutzern zugänglich macht.

Periscope von Twitter ist kostenlos im App Store verfügbar, die App ist knapp 15MB groß, erfordert iOS 7.1 oder höher und ist aktuell nur für das iPhone verfügbar.

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