Die Datendrossel ist das ewige Elend eines jeden Smartphone-Nutzers, vor allem durch die Hotspot-Nutzung mit meinem MacBook erreiche ich jeden Monat die Datengrenze und surfe danach mit „reduzierter Geschwindigkeit“. TripMode will das auf dem Mac verhindern und nur wichtige Programme auf das Internet zugreifen lassen – wir haben die App getestet.
Im europäischen Vergleich sieht das Inklusivvolumen deutscher Mobilfunkverträge sehr mager aus, deswegen darf das vorhandene Volumen nicht sinnlos verschwendet werden. Auf dem iPhone lässt sich die Nutzung mobiler Daten für jede App abdrehen, auf dem Mac, der ja von Haus aus sowieso nicht mit einem Mobilfunkmodul ausgestattet ist, ist das so einfach nicht möglich. Eine App, die genau dieses Problem jedoch mehr als gut löst, ist TripMode.
Die Mac-App, entwickelt von drei Schweizern, soll vor allem Leute ansprechen, die häufig unterwegs sind und dabei die Mobilfunk-Verbindung ihres iPhones oder iPads per Personal Hotspot an einen Mac weitergeben. TripMode ist jedoch auch mit allen anderen WLAN-Netzen kompatibel und kann so zum Beispiel auch mit mobilen Hotspots von Huawei und anderen Herstellern genutzt werden. Die App agiert komplett als Anwendung in der Menubar des Macs, eine iOS-Anwendung ist nicht nötig und nicht vorhanden. Das Ziel, das verwendete Datenvolumen des Macs zu verringern, erreicht TripMode dadurch, dass nur noch ausgewählte Anwendungen auf das Internet zugreifen können, allen anderen Apps bleibt der Zugang zum Netz verwehrt. Das Prinzip dahinter ist einleuchtend: Wenn man unterwegs ist, sind nur noch bestimmte Anwendungen zwingend notwendig, alle anderen Apps können mit der Internetverbindung bis zur Heimkehr warten. In der Praxis heißt das, dass man zum Beispiel nur noch Safari, Mail und Twitter auf das Internet zugreifen lässt und allen anderen Anwendungen der Zugang zum Internet gesperrt wird.
TripMode aktiviert den Spar-Modus automatisch, sobald der Mac sich mit dem Personal Hotspot eines iPhones oder iPads verbindet, über die Menubar lässt er sich jedoch auch manuell aktivieren und deaktivieren. Die Anwendungen, die noch auf das Internet zugreifen dürfen, kann man bei aktiviertem Sparmodus ansehen und ändern. TripMode präsentiert dazu eine Tabelle mit allen Anwendungen, die versucht haben, das Internet zu erreichen. Erlaubte Anwendungen sind dabei bunt, verbotene Apps sind grau. Per Klick auf den Haken neben einer Anwendung kann diese für die Internetnutzung frei- oder abgeschaltet werden. Neben jedem App-Name finden sich zudem Infos dazu, wie viel Datenverkehr diese bei der letzten Nutzung von TripMode verursacht hat. Am unteren Rand der TripMode-Ansicht findet man zudem eine Übersicht über den gesamten Datenverbrauch aller Apps in der letzten Session, dem aktuellen Tag oder dem aktuellen Monat.
Zur Filterung des Internetverkehrs benötigt TripMode selbstverständlich Zugriff auf diesen Verkehr, an dieser Stelle mögen einige Leser Bedenken bezüglich der Sicherheit ihrer Mails und Nachrichten haben, die alle durch die App laufen. Der Entwickler hat uns versichert, dass der Traffic in keiner Weise mitgeschnitten wird und die App lediglich die versendete Datenmenge, nicht jedoch die versendeten Daten selber, ausliest und verarbeitet. Die Informationen über die Datenmenge pro App fließt dabei in den Algorithmus ein, der bei neuen Apps entscheidet, ob diese Zugriff auf das Internet erhalten sollen oder nicht. Außerdem, so hat der Entwickler Pierre Guiol uns gesagt, habe die Firma kein Interesse daran, Informationen über den Internetverkehr oder sogar die richtigen Daten von Apps zu verkaufen, weil das Businessmodell der Firma in dem Verkauf der App bestehe. Eine weitere Einnahme über den Handel mit Nutzerdaten schließe sich deshalb aus und findet unter keinen Umständen statt – die Schweizer Firma nimmt Sicherheit ihrer Kundendaten sehr ernst.
TripMode ist sinnvoll und spart mir in Zukunft die Datendrossel meines Mobilfunktarifs oder zögert diese zumindest weiter hinaus. Die App gibt es aktuell als Startangebot for 4,99$, der reguläre Preis wird bei 7,99$ liegen, TripMode erfordert OS X 10.10 Yosemite.