Der Dienst discovery hielt im vergangenen Jahr Einzug in iOS 8 und OS X 10.10 Yosemite und konnte nicht von sich behaupten, bei den Anwendern besonders beliebt zu sein. Zu viele Netzwerkprobleme waren auf den Nachfolger von mDNSresponder zurückzuführen, weshalb Apple in der Beta von OS X Yosemite 10.10.4 einen Rückzieher machte. Und dieser hält zumindest erstmal für iOS 9 und OS X El Capitan an.
Hohe Prozessorauslastungen, langsame Netzwerkverbindungen (inkl. Internet) und geringere Akkulaufzeiten – all das wird dem DNS-Dienst discoveryd in die Schuhe geschoben, der seit vergangenem Jahr die Aufgaben von mDNSresponder übernommen hat. Vermutlich weil der Dienst nicht stabil zu bekommen war, hat Apple in der vorletzten Beta-Version von OS X Yosemite 10.10.4 discoveryd wieder gegen mDNSrepsonder ersetzt. Allerdings war nicht klar, ob der Schritt gegangen wurde, um Yosemite „zu reparieren“, um in der neuen Generation einen neuen Anlauf zu wagen.
Zumindest was die seit Montag verfügbaren ersten Betas von iOS 9 und OS X 10.11 El Capitan angeht, wurde dieser Zustand beibehalten, wie 9to5mac herausfand. Mit Hilfe der Aktivitätsanzeige in OS X und dem Instruments-Tool aus Xcode konnte bestätigt werden, dass sowohl OS X El Capitan als auch iOS 9 für DNS-Dienste wieder auf den älteren mDNSresponder zurückgreifen.
Das muss freilich noch nicht bedeuten, dass dies bis zur finalen Veröffentlichung der beiden Betriebssysteme so bleibt. Im Laufe der Entwicklung kann sich Apple dafür entscheiden, discoveryd eine weitere Chance zu geben. Im Moment kann man dies aber als Signal auffassen, dass es Apple zunächst nicht sehr eilig hat, den Schritt wieder umzukehren. Denkbar wäre auch, dass mDNSresolver um neue Funktionen aus discoveryd erweitert wurde und nun als Systembestandteil verwendet wird.