Tim Cook hat gegenüber einem chinesischen Medium angegeben, dass die Apple Watch als Plattform für Apps viel interessanter für Entwickler ist als es iPhone und iPad zu Beginn waren. Allerdings hat sich dort ein kleiner Denkfehler eingeschlichen.
Apple-Chef Tim Cook hat gegenüber der chinesischen Ausgabe von Bloomberg Businessweek in einem Interview verlauten lassen, dass die Apple Watch bei Entwicklern sehr beliebt ist. Während 2008, zum Start des App Store für das iPhone 500 Apps verfügbar waren, waren es 2010 zur Markteinführung des iPad 1000, die speziell für das Tablet entwickelt wurden. Bei der Apple Watch seien es hingegen über 3500 und damit mehr als doppelt so viele wie bei iPhone und iPad zusammen.
Kleiner Denkfehler in der Kausalkette
Die Aussage mag in ihrer Absolutheit korrekt sein, denn 3500 ist unbestritten mehr als 500 und 1000, aber wenn man ins Verhältnis setzt, was diese Zahlen aussagen, sollte man schon etwas vorsichtiger sein. Das iPhone war 2008 eine relativ neue Plattform. Zwar konnte man schon damals nicht behaupten, dass das Apple-Smartphone unbeliebt ist, aber dennoch waren sich viele Entwickler noch nicht im Klaren, ob sich der Aufwand überhaupt lohnen wird, eine neue Plattform kennenzulernen. Beim iPad gilt dasselbe: Das iPhone war bereits etabliert, aber wird es Apple tatsächlich noch einmal schaffen, eine relevante Plattform auf den Markt zu bringen? Immerhin war die Hemmschwelle kleiner, denn das iPad ist technisch nur ein größeres iPhone, von daher konnten Erfahrungen weiterverwendet werden. Für Universal-Apps musste zuweilen nur eine neue grafische Oberfläche gebastelt werden. Bei der Apple Watch hingegen sieht die Welt anders aus: Apple hat schon zweimal gezeigt, dass man den Markt umkrempeln kann. Außerdem benötigt man für die Apple Watch definitiv nur eine grafische Oberfläche, weil die Logik auf dem iPhone stattfindet (das soll sich im Herbst mit iOS 9 ändern), von daher ist man als Entwickler gut beraten, den Schritt auch noch zu gehen. Außerdem ist die Verbreitung von iOS (auch unter Entwicklern) heute viel größer als 2008 bzw. 2010.
China als Motor
Doch weiter im Text, denn Tim Cook hat in dem Interview noch mehr verlautbaren lassen. So ist das goldene iPhone, iPad und MacBook eine Option, die wir vor allem Chinesen zu verdanken haben. Denn in China erfreut sich Gold als Farbe für ein Gerät (bzw. allgemein) großer Beliebtheit. Mittlerweile ist China auch ein wichtiger Markt für Apple, fast ein Drittel aller Einnahmen kommen aus dem Reich der Mitte.
Des Weiteren hat Tim Cook angegeben, dass Apple technische Schulprogramme in China unterstützt. Über 180 Schulen nehmen demnach bereits teil und lehren beispielsweise Musik mithilfe von GarageBand. Bis Jahresende soll das Programm um über 50% ausgedehnt werden.