Man ist Entwickler, hat eine tolle Idee, aber kein Geld sie umzusetzen. Dabei ist man davon überzeugt, eine Marktlücke auf eine coole Art und Weise schließen zu können. Hier kommen Crowdfunding-Plattformen ins Spiel. Denn finden sich genügend, die an die Idee glauben, gibt es finanziell kein Problem mehr.
Am Anfang stand die Idee zu einer App. Xcode ist besorgt, der Mac ist bereit. Aber das Risiko trägt man freilich selbst. Eine Entwicklung dauert seine Zeit und zieht noch einen Rattenschwanz hinter sich her. Die Programmlogik mag funktionieren, aber man möchte die App ja auch schön präsentieren – andernfalls könnte sich Apple schon weigern, sie im App Store zu veröffentlichen, wenn sie sich nicht an die Richtlinien zum Design orientiert. Also braucht es noch einen Grafiker dafür. Und was, wenn die App dann im Anschluss keine Interessenten findet?
Lösung: Crowdfunding
Für einen solchen Fall haben sich zahlreiche Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter im Internet etabliert. Mit ihnen ist es möglich, ganz unverbindlich seine Idee vorzustellen und auf Investorensuche zu gehen. Das Risiko für jeden einzelnen ist dabei überschaubar. Denn Geld kostet es nur dann, wenn der gewünschte Betrag am Ende der Kampagne zustande kommt und auch nur so viel wie man selbst geboten hat. Somit ist Crowdfunding eine für alle Beteiligten lukrative Option, erst einmal zu überprüfen, ob andere die Idee ebenfalls so toll finden.
Richtig präsentieren
Auf Crowdfunding-Plattformen ist es Usus, dass man seine Idee, also etwa die App, vorstellt. Idealerweise sollte es bereits einen Prototyp geben, der zeigt, dass es von der Sache her machbar ist, was man sich vorstellt. In diesem Zusammenhang sollte man unbedingt den Mehrwert erwähnen, den die App bieten wird und warum ausgerechnet diese Idee dem Markt noch gefehlt hat, Stichwort Marktlücke. Gerne gesehen ist ein Video, das in Bild und Ton aufzeigt, was man sich so gedacht hat und warum das toll ist. Falls man eher der Entwickler und weniger der kreative Video-Regisseur ist, kann man mit der Produktion eines solchen Videos externe Dienstleister beauftragen. Dann wird zumindest diese Hürde genommen.
Stretch Goals definieren
Zwar hat man im Kopf, was man gerne erreichen würde, aber mit mehr Budget lässt sich sicher auch noch mehr anfangen. Deshalb sollte man sich vorher überlegen, was man den Interessenten bietet, falls mehr Geld geboten wird, als man eigentlich haben wollte. Je lukrativer die Stretch Goals sind, desto höher sind die Chancen, dass am Ende mehr Geld zusammenkommt. So kann man sich noch ein Stück weiter die Entwicklung finanzieren lassen. Außerdem sollte man sorgfältig Belohnungen für bestimmte Investment-Summen auswählen. Denn viele sind auf die Belohnungen scharf und machen davon abhängig, wie viel sie dazugeben.
Kommt das Geld zusammen? Abliefern!
Falls man es schafft, das selbst gewählte Ziel zu erreichen, überweist die Crowdfunding-Plattform das gesammelte Geld. Dann steht man als Initiator in der Pflicht, das versprochene Produkt, also beispielsweise die App auch abzuliefern. Denn man hat seinen guten Ruf schneller verspielt als man glaubt, wenn die gesamte Kampagne nur aus leeren Versprechungen bestand. Zwar gibt es von den Plattformen ausdrücklich keine Garantie, dass das Projekt tatsächlich Realität wird, aber letztendlich ist es auch moralisch falsch, sich mit dem Geld der anderen auf und davon zu machen.