Als TaiG verkündete, dass auch iOS 8.4 mit einem Jailbreak versehen werden kann, haben sich Jailbreak-Fans durchaus gefreut. Dabei ist es eigentlich ein Grund zur Sorge, wie ein Einbruch bei „Hacking Team“ zeigt.
Wie The Guardian berichtet, gab es einen Einbruch in die Systeme der Sicherheitsfirma „Hacking Team“, bei dem 400 GB an Dokumenten ausgelesen wurden. Dabei wurde bekannt, dass der Jailbreak offenbar ein unverzichtbares Werkzeug ist, wenn ein Regierungsapparat an Daten interessiert ist, die auf einem iPhone gespeichert sind. Hacking Team soll im Auftrag von Diensten wie z.B. der NSA agieren.
Am einfachsten sei es, wenn ein iPhone bereits mit einem Jailbreak versehen ist. Die Dienste von Hacking Team können den Jailbreak bei Bedarf aber auch ohne das Wissen des Anwenders applizieren. Dafür muss ein für das iPhone vertrauenswürdiger Rechner mit Malware infiziert werden, die sich darum kümmert. Zu einem Preis von 50.000 Euro präpariert das Unternehmen ein iPhone so, dass man vermeintlich interessante Daten wie Skype, WhatsApp, Viber, Ortungsdaten, Telefonbuch und Anruferliste auslesen kann. Hacking Team installiert hierfür ein Zertifikat, das auch in Unternehmen zum Einsatz kommt, um eigene Apps zu installieren. Zusammen mit einem Jailbreak werden alle Sicherheitsvorkehrungen, durch die der Anwender misstrauisch werden könnte, ausgehebelt.
Es handelt sich dabei nicht um eine grundsätzliche Schwachstelle im Netzwerk von Apple. Viel mehr zielt der Angriff mit der Methode von Hacking Team auf einzelne Personen. Nun, da die Dokumente kopiert wurden, bleibt nur zu hoffen, dass Apple die verwendeten Sicherheitslücken in iOS und OS X mit kommenden Updates behebt.