Momentan dürfen die Beta-Versionen von iOS 9 und OS X 10.11 El Capitan in ihrer Vorabversion getestet werden und das sowohl von Entwicklern als auch von freiwilligen Testern im Rahmen der Public Beta. Beide neue Betriebssysteme sind ganz der Zukunft zugewandt und bevorzugen IPv6-Adressen.
Das Problem ist schon lange bekannt. Internet-Adressen, die einen Server im Internet direkt ansprechen („IP-Adressen“) nach IPv4 (z.B. 127.0.0.1 für den eigenen Rechner) werden knapp. Dies liegt unter anderem daran, dass IP-Bereiche in den Anfangszeiten von TCP/IP zu großzügig vergeben wurden und man nicht damit rechnete, dass sie irgendwann knapp werden könnten. Deshalb wurde IPv6 entwickelt, das statt 32 Bit 128 Bit zur Adressierung bereitstellt und damit diese Probleme nicht mehr haben sollte.
In den Beta-Versionen von iOS 9 und OS X 10.11 El Capitan wurden leichte Änderungen am Netzwerk-System eingepflegt, die sich nun mehr auf IPv6, falls verfügbar, einlassen sollen. Bislang war es so, dass die Systeme bei einer IP-Abfrage das System genutzt haben, das am schnellsten geantwortet hat. Wie Apple CoreOS Networking Engineer David Schinazi in einer Mailing-Liste erklärt, hat Apple die Logik nun leicht abgeändert.
Falls bei einer IP-Abfrage das ältere IPv4-System zuerst antwortet, wird ein Timer gestartet, der 25 Millisekunden überbrückt. Während dessen wird bereits versucht, mit IPv4 weiterzuarbeiten. Wenn aber innerhalb der 25 Millisekunden auch IPv6 antwortet, wird stattdessen das neuere Protokoll verwendet. Auf diese Weise können iOS 9 und OS X 10.11 El Capitan bereits heute in 99% der Fälle mit IPv6 arbeiten, wenn das von allen Beteiligten unterstützt wird, so Schinazi.