Wer an einen PC denkt, sieht vor seinem geistigen Auge ein Tower-Gehäuse mit vielen Anschlüssen, einen Bildschirm, eine Tastatur, eine Maus und vielleicht Lautsprecher – verbunden wer WLAN oder Netzwerkkabel mit dem Internet. Aber in der Industrie weht ein anderer Wind.
Die Industrie hat ihre ganz eigenen Ansprüche an Geräte, die den Angestellten die Arbeit erleichtern sollen. Mit PC-Komponenten kommt man eher selten aus. Das beginnt bereits beim Netzwerk: Zu Hause ist das gute, alte LAN-Kabel oder eine Verbindung via WLAN verbreitet. In der Industrie gibt es da eigene Anforderungen – nicht selten wird hier Realtime Ethernet gefordert. Damit kann man kommunizieren, und zwar mit der Garantie, dass die Informationen in weniger als einer Millisekunde beim Empfänger ankommen. Erreicht wird das auf vielerlei Arten, wobei die einfachste ist, das OSI-Layer zu modifizieren. Man kann aber auch PROFINET nutzen. Dabei wird Realtime-Ethernet garantiert, man kann es in Feldbus-Systeme integrieren und es hält sich an die etablierten Standards wie TCP/IP.
Feldbus spielt in der Industrie eine wichtige Rolle. Mithilfe von Feldbus werden externe Geräte oder Sensoren angesprochen oder ausgelesen. Dabei ist die Verkabelung relativ übersichtlich und das System kann sich selbst diagnostizieren. Außerdem können Geräte von verschiedenen Herstellern bei den Kommunikationslösungen verwendet werden, was Kosten spart. Damit alles funktioniert, regelt der PROFIBUS die technischen Details, an die sich alle Hersteller halten müssen, damit alles kompatibel ist. Es gibt einige Unternehmen, die in der Industrie dabei helfen, den Profibus Aufbau in die Wege zu leiten.
Will man Echtzeit-Ethernet nutzen, benötigt man eine Implementierung des Konzepts. Eines davon ist EtherCAT. Damit es funktioniert, wird ein EtherCAT Controller benötigt, der sich auf PC-Karten in einem Industrie PC befindet und das den Ethernet Feldbus steuert bzw. die Infrastruktur bereitstellt.
Ein weiterer Punkt, an dem ein Industrie-PC nicht mit einem Desktop-PC vergleichbar ist, ist die Konnektivität. Denn ein Industrie-PC ist darauf getrimmt, seine Aufgabe, die vorher genau definiert ist, möglichst zuverlässig auszuführen. Alles, was als Ballast wahrgenommen wird, wird entfernt. Deshalb sind Industrie-PCs in der Regel eher klein und bieten nur die nötigsten Anschlüsse. Einen Bildschirm hat man meist nicht, da die Wartung über das Netzwerk (Fernwartung) stattfindet.