Der Musik-Streaming-Dienst Spotify hat seine Datenschutzbestimmungen aktualisiert – und auch wenn man das sonst nicht tut, sollte man sie sich in diesem Fall durchlesen, bevor man sie akzeptiert.
Spotify hat neue Datenschutzbestimmungen, die seit 19. August gültig sind. Die meisten werde sie einfach akzeptiert haben – was soll da schon drin stehen. Die Antwort ist: Einiges. So gibt Spotify im Punkt 3.3 an, dass man „mit Ihrer Zustimmung“ Daten vom Smartphone auslesen wird, darunter Kontakte, Fotos und Mediendateien.
Außerdem hat Spotify künftig ein gesteigertes Interesse daran, wo man sich aufhält und liest Ortungsdaten aus. Dazu gehören GPS- und Bluetooth-Daten. Außerdem will Spotify Sensor-Daten auslesen, um beispielsweise zu wissen, wie schnell man sich bewegt (Punkt 3.4).
Ein weiterer Punkt ist die Integration in andere Programme oder Dienste, beispielsweise Facebook. Das ist von der Sache her nicht neu und optional. Wenn man seinen Spotify-Account mit dem Facebook-Account verbindet, ist Spotify in der Lage, „Gefällt mir“-Angaben und Beiträge auszulesen (3.2). Immerhin ist zumindest das optional und kann mithilfe der Desktop-App rückgängig gemacht werden. Wie das geht, verrät Spotify in einem Support-Dokument.
Viel dagegen machen kann man nicht. Zumindest hat sich Spotify in der deutschen Version der Datenschutzbestimmungen den Satz gespart, wie ihn Captain Obvious nicht besser hätte formulieren können:
If you don't agree with the terms of this Privacy Policy, then please don't use the Service.
Lediglich im Profil gibt es ein paar Optionen, so kann man E-Mail- und SMS-Newsletter abbestellen. An der gleichen Stelle kann man auch widersprechen, dass die gesammelten Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht dennoch gesammelt werden.
Was Spotify konkret mit der Datensammelwut zu tun gedenkt, was Funktionen des Dienst verbessern könnte, ist nicht bekannt. Es deutet aber auf eine alte Internetweisheit hin: Ist ein Dienst kostenlos, sind die persönlichen Informationen die Bezahlung – denn Spotify offenbart zumindest, dass die Daten Marketing und Werbung zu Gute kommen.