Apple versprach, dass das iPhone 6s, bzw. dessen Prozessor Apple A9, deutlich schneller ist als seine Vorgänger. Seit Freitag wissen wir: Das Versprechen konnte gehalten werden. Aber dass es sogar dafür reicht, ein MacBook hinter sich zu lassen, ist dann doch leicht überraschend.
John Gruber hat auf Daring Fireball das iPhone 6s unter die Lupe genommen. Zum Zwecke der Benchmarks bietet sich das Tool Geekbench an, das für mehrere Plattformen verfügbar ist und plattformübergreifend vergleichbare Ergenisse liefert. Wie schon aus den ersten Ergebnissen von frühzeitig ausgelieferten iPhones bekannt, schafft der A9-Chip im Single-Core-Benchmark um die 2500 Punkte, während es im Multi-Core-Test 4340 Punkte sind.
Wenn man das mit der Konkurrenz, z.B. dem Galaxy Note 5, vergleicht, ist das schon beeindruckend, denn im Einzelkern-Test kommt dieses nur auf 1431 Punkte und versucht das mit 8 Kernen auszugleichen – allerdings sind viele Apps und Programme nicht oder nur schlecht auf mehrere Kerne optimiert, weshalb die „spürbare“ Performance vor allem über die Leistung bei Einzelkernoperationen zustande kommt.
Interessant wird es jetzt aber, wenn man die Punkte in ein Verhältnis setzt, beispielsweise mit einem Desktop-Rechner. Denn das MacBook mit Retina-Display ist sogar langsamer als das iPhone 6s – jedenfalls in seiner Standard-Konfiguration mit 1,1 GHz. Knapp 2300 Punkte erreicht es bei einem Kern und 4464 beim Mehrkerntest. Um im Single-Core-Test das iPhone 6s hinter sich zu lassen, muss man schon weit oben ins Regal greifen und die 1,3 GHz ordern, die mit 2631/5268 Punkten zumindest nach Zahlen die Nase vorn haben.
Insofern erklärt sich auch, was Apple damit meinte, dass das iPad Pro eine Rechenleistung hat, die einem PC in nichts nach steht – denn schon das iPad Air 2 hat drei CPU-Kerne. Man stelle sich vor, das iPad Pro bekommt ebenfalls drei oder gar vier von denen im iPhone 6s – dann dürfte das Tablet nicht nur das MacBook mit Retina-Display hinter sich lassen.