Google Chrome unterstützt seit Version 45 keine NPAPI-Plugins mehr, Mozilla will bei Firefox bis Ende 2016 nachziehen und überhaupt nutzt kaum jemand mehr Inhaltsplugins. Diese Botschaft ist nun auch bei Oracle angekommen, weshalb der Java-Entwickler mitteilte, dass Java künftig nicht mehr im Browser funktionieren wird.
Eine Botschaft, die Apple-Chef Steve Jobs schon zu Anfangstagen des iPhone propagierte war, dass man dank HTML 5 keine Plugins im Browser braucht und schon gar nicht Flash. Das ist mittlerweile beinahe Realität geworden: Dadurch, dass sich Adobe selbst von Android zurückgezogen hat, wurden die HTML5-Alternativen immer beliebter, sodass nun auch Entwickler von Desktop-Browsern diesem Schritt nachvollziehen und zu gegebener Zeit ohne Plugins auskommen wollen. Der Vorreiter war Google Chrome, der seit Version 32 Browser-Plugins nur noch zähneknirschend ausführte und seit Version 45 gar nicht mehr unterstützt. Mozilla will Firefox ab Ende 2016 ebenfalls von Plugins befreien.
Oracle, der momentane Entwickler von Java, scheint sich nun auch in sein Schicksal zu fügen, dass man ein totes Pferd nicht weiter reiten sollte und kündigte per Blog-Post an, dass das Java-Plugin mit dem kommenden JDK 9 den „deprecated“-Status bekommen wird – aus Kompatibilitätsgründen wird es vorerst noch mitgeliefert, aber Entwickler sollten sich an den Gedanken gewöhnen, dass das früher oder später nicht mehr möglich sein wird. In „späteren“ Versionen soll das Browser-Plugin dann komplett verschwinden.
Man merkt der Wortwahl durchaus ein bisschen an, dass der Schritt eher notgedrungen als freiwillig gegangen wird, denn der schwarze Peter wird zu den Browser-Entwicklern geschoben, die „Plugins zunächst einschränkten, dann komplett deaktivierten“. Stattdessen soll man nach dem Willen Oracles auf neue Technologien wie Java Web Start umsteigen, die ohne Plugins auskommen.