Momentan ist der Streit zwischen der US-Regierung in Form des FBI und Apple relativ ruhig – was unter anderem daran liegt, dass eine israelische Firma womöglich einen Weg gefunden hat, das iPhone des San-Bernardino-Schützen zu knacken, ohne dass die Hilfe von Apple benötigt wird. Und dafür sollte Apple die USA verklagen, sagt John McAfee.
EULA verbietet Hacking
Der Chef des Sicherheitsdienstleisters McAfee, John McAfee, hat gegenüber Inverse mitgeteilt, dass Apple jetzt die US-Regierung verklagen könnte bzw. sogar sollte. Denn das FBI versucht derzeit, mit Hilfe eines israelischen Unternehmens, das iPhone 5c aus der San-Bernardino-Schießerei zu hacken – und das ist laut iOS-Lizenzvertrag nicht erlaubt.
Der Lizenzvertrag verbietet alle möglichen Arten des Auslesens von Daten, die das System selbst von sich aus nicht anbietet. Ausnahmen bestehen nur für die Open-Source-Komponenten der Software, mit denen dürfe man im Rahmen ihrer Lizenz machen, was man wolle. Theoretisch könnte Apple also vor Gericht ziehen und die USA verklagen – aber ist das so einfach?
EU steht für End User
Inverse hat sich das Gleiche gefragt und die Frage an einen Anwalt weitergeleitet. Dieser erklärte, dass es nicht ganz so einfach ist. Denn EULA ist nicht umsonst ein Akronym für „End User License Agreement“ – also der Lizenzvertrag für einen Nutzer. Das FBI hingegen versucht eine Straftat aufzuklären – das wäre im Wortsinne kein Endanwender, sondern eben eine Ermittlungsbehörde. Außerdem bezweifelt der Anwalt, dass der Fall jemals zur Verhandlung kommen würde. Denn dann müsste Apple beweisen, wie das FBI das System umgangen hat und was dabei gefunden wurde – und das öffentlich. Damit würde Apple seine ganzen Sicherheitsvorkehrungen offenlegen und deshalb wäre Apple vermutlich nicht daran interessiert, das vor Gericht auszutragen.