Android ist offen und die Hersteller können Produkte herstellen, die ihrer Meinung nach zu ihren Kunden passen – bei Apple ist das anders und der Hersteller aus Cupertino hat sich lange bitten lassen, um größere Handy-Bildschirme zu etablieren. Aber warum genau sind Phablets eigentlich so beliebt?
Kleine Smartphones sind praktisch
Keine Frage: Ein Smartphone ist ein mobiles Gerät und sollte deshalb handlich sein. Außerdem ist auch ein Smartphone ein Handy – es ist deshalb von Vorteil, wenn es mit einer Hand bedienbar ist. Apple selbst hat sich eingestanden, dass es einen Markt für kleine Smartphones gibt und kürzlich das iPhone SE veröffentlicht: klein, leicht, handlich, bessere Akkulaufzeit – das perfekte Smartphone also?
Die Zeiten haben sich geändert
Die genannten Punkte sind allesamt valide und nach wie vor gültig. Bei vielen Nutzern weht heutzutage aber ein anderer Wind. Das Smartphone ist längst nicht mehr ein Handy, das zufällig auch ins Internet kann – es ist viel mehr ein Internet-Gerät, mit dem man zufällig auch telefonieren kann. Da hätte man am liebsten viel Platz auf dem Bildschirm, damit man die Inhalte einer Webseite besser lesen kann, damit mehr Inhalte dargestellt werden können, damit man Bilder besser sehen kann usw. Klassische Funktionen wie Telefonie und SMS rücken da eher in den Hintergrund.
Schließen Mini-Tablets die Lücke?
Zumindest was Apple angeht, ist die Entwicklung von Tablets eng an die von Smartphones gekoppelt. Spätestens seit dem iPad mini gibt es auch von Apple ein Tablet, das als mobil genug ist, um auch unterwegs nützlich zu sein. Technisch handelt es sich bei beiden Geräten um weitestgehend gleiche Devices: Die Hardware unterscheidet sich beinahe nicht und die Software ist ebenfalls fast gleich – nur kann man mit einem Tablet nicht telefonieren.
Geht nicht beides?
Schon seit einigen Jahren gibt es im Android-Sektor zunehmend größere Bildschirme. Smartphones mit 5,5 Zoll oder mehr fallen schon in die Kategorie „Phablet“, eine Mischung aus Tablet und Smartphone. Gerade bei Apple befürchtet man nun aber, dass größere Smartphones den Tablet-Markt kannibalisieren könnte. Entsprechend hat sich Apple seit dem iPhone 6 vorgewagt und größere Displays verbaut (4,7 und 5,5 statt 4,0 Zoll). Das jedoch lässt man sich gut bezahlen, denn das iPhone 6(s) Plus kostet 110 Euro mehr als das kleinere iPhone 6(s). Auf der anderen Seite bekommt man dafür ein Gerät, das nicht einmal wirklich die Vorteile eines Tablets mitbringt, denn das iPhone 6s Plus ist noch etwas kleiner als das iPad mini und aufgrund der vielen Hintergrundaktivitäten (Mobilfunkverbindung aufrecht erhalten z.B.) erhält man auch nicht ganz die Akkulaufzeit, die ein Tablet erreichen würde.
Es gibt dennoch Vorteile
Die Vorteile eines Phablets liegen aber woanders. Nämlich genau darin, dass es ein Smartphone und ein Tablet in einem ist. Durch die Größe ist es möglich, einen Akku mit mehr Kapazität zu verbauen, entsprechend steigt die Standby-Zeit. Außerdem kann man vom größeren Bildschirm partizipieren, was beispielsweise bei der Nutzung als Navigationsgerät von Vorteil ist. Auf dem größeren Bildschirm lassen sich mehr Details darstellen und die Schrift größer machen, was in beiden Fällen der Orientierung zu Gute kommt. Dank subventionierter Smartphones bei Netzbetreibern kann man zudem auch bei der Anschaffung sparen, jedenfalls dann, wenn ohnehin ein Vertrag benötigt wird. Auf Produktvergleichsseiten wie Preis24 oder Verivox werden die Geräte schon ohne Zuzahlung angeboten und die monatliche Grundgebühr liegt dabei kaum über dem normalen Preis.