Der mittlerweile zu Facebook gehörende Messenger WhatsApp soll in Brasilien für 72 Stunden gesperrt werden. Ein Richter hat diesen Schritt beschlossen, die Netzbetreiber sollen alle Datenströme unterbrechen. Zuvor hatte sich WhatsApp mehrere Male geweigert, Ermittlern bei einem Drogen-Delikt zu helfen.
„Bis zu“ drei Tage kein WhatsApp
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wollten brasilianische Ermittler ihre Erkenntnisse mithilfe von WhatsApp-Nachrichten verifizieren, jedoch hat der Messenger das abgelehnt. Durch das jüngste Update, das auch verbleibenden Plattformen die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung brachte, dürfte das jetzt ohnehin technisch nicht mehr machbar sein.
Die Entscheidung des Richters weist die fünf größten brasilianischen Netzbetreiber an, keine Daten mehr von und zu den Servern von WhatsApp mehr durchzustellen. Das betrifft in Summe etwa 100 Millionen Nutzer in Lateinamerika. Es handelt sich aber nicht um das erste Mal, dass WhatsApp von Staatsseiten gesperrt wird. Schon im Dezember wurde ein ähnliches Urteil gefällt. Damals sollte WhatsApp 48 Stunden lang blockiert werden, aber schon im darauffolgenden Morgen wurde die Entscheidung zurückgenommen.
Es gibt Alternativen
Wer verschlüsselt kommunizieren will, ist nicht auf WhatsApp angewiesen, wenngleich WhatsApp der bedeutendste Messenger ist, der eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet, jedenfalls nach Nutzerzahlen. Auch iMessage, Threema, Wickr, Signal oder Cryptocat bieten eine Verschlüsselung an, die nicht durch den Entwickler selbst umgangen werden kann. Verschlüsselte Technologien sind in jüngerer Vergangenheit immer wieder Gegenstand politischer Diskussionen gewesen, unter anderem in den USA, wo das FBI medienwirksam versuchte, ein verschlüsseltes iPhone zu knacken.
Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele zu Threema wechseln und so Ganze wenigstens etwas Gutes hat.
Warum Whatsapp? Warum fördert die Polizei solche Apps wie bei http://spionagesms.de/ und gleichzeitig blockiert Messenger?