Steve Jobs war seiner Zeit weit voraus. Das iPhone hatte noch nie Flash-Unterstützung – und das aus gutem Grund: Jobs glaubte seit jeher daran, dass man alles, wofür Flash genutzt wird, auch mit HTML 5 realisieren könne – und Flash außerdem zu viele Ressourcen benötigt. Zu der Erkenntnis ist nun auch Google gekommen und will Flash auslaufen lassen.
Jobs‘ berühmter offener Brief
Im April 2010 hat der damalige Apple-Chef Steve Jobs einen offenen Brief auf der Apple-Webseite veröffentlicht, auf der er begründet, warum das iPhone ohne Flash-Unterstützung ausgeliefert wird. Damals war das Internet noch ein anderes: An HTML 5 wurde noch gearbeitet, auf einen einheitlichen Standard für Videos konnte man sich noch nicht einigen und vieles wurde mit Flash realisiert. Heute kann man relativ gut ohne Flash surfen, ohne zu viel zu verpassen – und deshalb will Google ab Herbst Chrome langsam ausbluten lassen.
Flash soll die Ausnahme werden
Google Chrome ist derzeit ein sehr einflussreicher Browser – unter Linux ist es gar die einzige Möglichkeit, überhaupt Flash nutzen zu können. Weltweit wird Chrome am häufigsten genutzt und deshalb sieht sich Google in der Pflicht, den ersten Schritt zu gehen und Flash aussterben zu lassen. Ab dem 4. Quartal soll wenn möglich auf die HTML-5-Version einer Webseite zugegriffen werden. Erst die Weiterleitung auf die Flash-Download-Seite soll Chrome dazu veranlassen, den Nutzer zu fragen, ob er Flash verwenden will. Die Standardeinstellung soll dann sein, dass allenfalls freigegebene Domains Flash automatisch abspielen. Die Top 10 Webseiten, darunter YouTube, Facebook, Yahoo, VK.com, Live.com, Yandex.ru, OK.ru, Twitch, Amazon und Mail.ru sollen automatisch in die Freigabe kommen – aber diese Whitelist ist nur ein Jahr lang gültig.