Wenn man den Browser-Verlauf löscht, denkt man an eine unwiederufliche Aktion – gelöscht ist gelöscht. Nicht so mit der iCloud. Sie kann unter anderem den Verlauf synchronisieren, aber löschen bedeutet noch lange nicht löschen. Immerhin hat Apple nun nachgebessert.
Weg heißt weg
Der russische Passwort-Knacker Elcomsoft hat einmal mehr eine Ungereimtheit in Apple-Systemen entdeckt. Demnach ist das Gedächtnis der iCloud weitaus größer als es manch einem Nutzer vielleicht lieb ist. Denn obwohl der Browser-Verlauf gelöscht wurde, gelang es den Forschern noch Daten zu rekonstruieren, die teilweise Monate alt waren.
Forbes hat sich der Story angenommen und konnte das Verhalten reproduzieren. Elcomsoft-CEO Vladimir Katalov erläutert, dass Apple auch die gelöschten Informationen aufbewahrt, um synchronisieren zu können, was gelöscht werden soll. Dabei wurde aber anscheinend keine saubere Aufräum-Funktion implementiert. Es gelang Forbes im Test, den Verlauf einschließlich URLs und Suchanfragen bis November 2015 wiederherzustellen.
Nun zur guten Nachricht: Apple hat nachgebessert, das jedoch stillschweigend. Die verwendete Methode funktioniert nun nicht mehr und das neueste, was sich rekonstruieren lässt, ist zwei Wochen alt. Die andere gute Nachricht ist, dass gelöschte Verläufe zwar technisch gesehen noch vorhanden waren, jedoch nicht einfach zu erreichen waren. Es bedurfte dafür spezieller, forensischer Software sowie den Login-Daten für die betroffene Apple-ID.