Microsoft hat gestern Abend auf seiner Build-Konferenz eine ungewöhnliche Ankündigung im Angebot gehabt: iTunes kommt in den Windows Store. Und das Erschreckende daran: Für Microsoft macht das sogar Sinn. Für Apple hingegen dürfte es etwas Arbeit bedeuten… Sich aber dennoch lohnen.
Das Kriegsbeil niedergelegt?
Auf der Build-Konferenz hat Microsoft angekündigt, dass iTunes in den Windows Store kommen wird. Den darf man sich so wie einen App Store vorstellen. Momentan gibt es dort allerlei Programme jedweder Couleur, sowie einen einheitlichen Update-Mechanismus. Klingt vertraut? Genau, der Mac App Store funktioniert ähnlich.
Was dem Windows Store hingegen fehlt – und das könnte mittelfristig ein Problem werden -, sind große Namen wie eben iTunes, aber auch Spotify oder Google Chrome als alternativen Browser. Mit iTunes und damit Apple konnte Microsoft nun einen wichtigen Partner gewinnen, um die Lücke zu schließen, wenigstens ein Stück weit. „Bis zum Ende des Jahres“ soll es laut Ankündigung soweit sein.
Damit iTunes in den Windows Store kann, muss aber Apple noch ein paar Änderungen vorbereiten. Denn genau wie Google Chrome, auch aus denselben Gründen übrigens, würde die gegenwärtige Version nicht aufgenommen werden, da Apple WebKit als Browser-Backend für den Store mitbringt. Die Richtlinien schreiben aber vor, dass Browser-Features in den angebotenen Programmen die Edge-Engine nutzen müssen.
Warum das für Microsoft wichtig?
Nun zur wirklich interessanten Frage: Was interessiert sich Microsoft für iTunes? Dabei handelt es sich um taktische Gründe. Denn Microsoft hat auch eine „abgespeckte“ Version von Windows 10, genannt Windows 10S, angekündigt. Windows 10S soll ein wichtiges Feature vermissen lassen: Die Installation von Programmen aus beliebigen Quellen. Stattdessen können Programme nur über den Windows Store installiert werden. Nur damit das funktioniert, braucht Microsoft eine überzeugende Auswahl im Windows Store.