Die EU hat Google ein saftiges Bußgeld auferlegt. Diesem ging eine Ermittlung voraus, die feststellen sollte, ob der Marktführer bei Internet-Suchmaschinen das Ranking zu seinem eigenen Gunsten manipuliert hat. Offensichtlich schon, denn andernfalls hätte man ja keine Strafzahlung in Höhe von 2,72 Milliarden Dollar verhängt.
Sich selbst bevorzugt
Die EU ist der Meinung, dass Google seine eigenen Dienste bevorzugt behandelt hat. Zwar habe der Suchriese viele Dienste mit Mehrwert geschaffen, aber bei der Suchfunktion auch die Konkurrenz benachteiligt. Während ersteres eine gute Sache sei, wäre letzteres nicht tragbar, so die Begründung. Beispielsweise ist bei der Shopping-Suche zu beobachten, dass vor allem die eigenen Dienste ganz oben stehen, die aber nicht zwingend besser seien als die Konkurrenz.
Google hat nun 60 Tage Zeit, um der Kommission mitzuteilen, wie man weiter vorgehen wolle und 90 Tage, um die unfaire Manipulation zu beheben. Andernfalls behalte sich die EU vor, weitere Strafzahlungen zu fordern – bis zu 5% des täglichen Umsatzes von Alphabet – und damit 12,3 Millionen Dollar pro Tag – können als weitere Bußgelder aufgerufen werden.
Wenig überraschend: Google hält das für einen Fehler und wird vermutlich in Berufung gehen. Laut Vertreter der Suchmaschine sei der Algorithmus so neutral es geht – Nutzer wollen bei der Suche nach einem Produkt lieber direkt zur Kaufmöglichkeit gelangen anstatt erst zu einem Shop, wo sie erneut suchen müssen.
Mit der Shopping-Geschichte ist es aber noch nicht getan – die EU untersucht auch weitere Fälle bei Google. So wird wettbewerbswidriges Verhalten bei Android und bei AdSense untersucht – es bleibt also spannend.