Bekannte Namen wie Spotify, Deezer und Co. wenden sich in diesen Tagen mit einem Brief an die Europäische Kommission. Man beschwert sich gemeinschaftlich wegen unfairen Abzweigungen wie etwa im App Store.
Brief an Jean-Claude Juncker
Wie die Financial Times berichtet, melden sich die Firmen direkt mit einem Brief an Jean-Claude Juncker zu Wort. Darin fordert man die EU-Kommission auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen , die es den internationalen Riesen der digitalen Wirtschaft erschweren, kleinere Firmen auszunutzen.
Das beste Beispiel für solche unfairen Methoden ist Apple's Preispolitik im App Store. Entwickler müssen satte 30% direkt an Apple abgeben. So fließt etwa fast ein Drittel der Einnahmen durch Spotify Abonnenten im App Store an den Konkurrenten Apple ab. Vor einigen Monaten hatte sich Apple zu den Vorwürfen schon einmal geäußert damals eine Änderung beim Umsatz-Split fürs zweite Jahr bekannt gegeben: Nach 12 Monaten nimmt Apple nur mehr 15%, anstatt 30% weg.
Immer noch unfaire Verhältnisse?
Für Spotify, Deezer und auch das UK-Shopping Portal Foundem ist dies noch immer nicht zu viel. Foundem argumentierte zum Beispiel, dass die großen Tech-Firmen eher als Tor zur digitalen Wirtschaft, anstatt als Pförtner agieren sollten.
“These obligations should include but go beyond mere transparency requirements, which alone will not ensure platforms act as gateways rather than become gatekeepers to the digital economy.”
Ob sich durch diese Bemühungen etwas ändern wird, ist fraglich. Apple's Schritt, den Split im Verhältnis 15:85 ab dem zweiten Jahr anzubieten, ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings könnten wir uns vorstellen, dass es vorerst einmal der einzige Schritt bleiben wird. Apple kann und wird seine Macht hier nicht so schnell verspielen. Schließlich geht es hier um Geldmengen, die auf Apple eigenen Plattformen umgesetzt werden.