Die Aufregung über Apples absichtliche Performance-Drossel älterer iPhones flacht nicht ab. Nachdem der Konzern erste Klagen hinnehmen musste, mischt sich jetzt Südkorea ein. Die Korean Communications Commission sucht eine Erklärung, weshalb ältere iPhones gebremst werden und ob Kunden absichtlich nicht darüber aufgeklärt würden. Das Heimatland von Samsung stemmt sich damit nicht das erste Mal gegen den Apfel-Hersteller.
KCC fordert formelle Erklärung von Apple
Um die Standby-Dauer zu verlängern und gleichzeitig den Akku zu schonen drosselt Apple absichtlich die Leistung älterer iPhone-Modelle, wie der Hersteller letzte Woche bestätigte. Kurz darauf wurden die ersten Klagen eingereicht, die mit ihrer Blitzreaktion aber überwiegend auf Aufmerksamkeit aus waren. Jetzt zieht die Korean Communications Commission, kurz KCC, nach, wie The Korea Herald berichtet. Demnach sucht die zuständige Behörde von Samsungs Heimatland nach Erklärungen, weshalb Apple die Leistung seit iOS 10.2.1 bei älteren Modellen einschränkt. Dazu habe die südkoreanische KCC Fragen an Apple geschickt, nun warte man auf Antworten. Die KCC hoffe, mit einer Stellungnahme von Apple Antworten auf offene Fragen zu bekommen.
“We are hoping to get some answers on whether Apple intentionally restricted the performance of old iPhones and tried to hide this from customers,” said the Korea Communications Commission. – The Korea Herald
Die Kommunikationskommission will unter anderem nochmal klären, ob Apple die Performance absichtlich drosselt und die Kunden im Unwissen lässt. Der Bericht geht zudem darauf ein, dass die KCC lediglich eine „Erklärung“ von Apple einholen könne. Weitere Schritte könnten jedoch nicht eingeleitet werden, da die Kommission keine Zuständigkeit für multinationale Unternehmen außerhalb Südkoreas besitzt. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich die Südkoreaner in Apples Geschäfte einmischen: Erst kurz vor dem Release des iPhone X hat die Fair-Trade-Commission zahlreiche Razzien durchführen lassen, da der Verdacht bestand, Apple habe mit einheimischen Konzernen „unfaire“ Verträge geschlossen.