Musikstreaming gehört bei vielen seit Jahren wie selbstverständlich zum Alltag. Doch das war nicht immer so – noch vor nicht allzu langer Zeit kauften wir unsere Musik auf CDs oder einzelne Titel auf iTunes. Unsere neue Art Musik über Spotify, Apple Music und Co. zu hören hat sich jedoch auch auf die Musik selbst ausgewirkt. In einer Studie erklärt der Musikwissenschaftler Hubert Léveillé Gauvin was sich in den vergangenen Jahren geändert hat.
Statt für einzelne Titel oder Alben zu bezahlen haben wir heutzutage mit einem monatlichen Festpreis Zugriff auf quasi jede erdenkliche Musikrichtung, jedes Album und jeden Titel. Der Musikwissenschaftler Hubert Léveillé Gavin hat sich in einer Studie mit den Entwicklungen in Bezug auf den Aufbau von Songs in dem vergangenen Jahren befasst und erklärt seine Erkenntnisse nun in einem Interview.
Musikstreaming spielt große Rolle
Dabei bescheibt der Wissenschaftler den großen Einfluss von Spotify, Apple Music, etc.. Da wir nun ohne zu zögern Songs überspringen und weniger Geduld aufbringen, um zu warten bis z.B. der Gesang einsetzt, sind Künstler und Produzenten heutzutage mehr darauf bedacht lange Intros wegzulassen. Dieses Phänomen lässt sich auch ganz klar anhand von Zahlen belegen: In den 1980er Jahren dauerte es bei den im Rahmen der Studie analysierten Songs im Durchschnitt 23 Sekunden, bis der Song wirklich begann. Heute liegt diese Zeitspanne bei gerade einmal noch 5 Sekunden. Die Hörer bringen also wesentlich weniger Geduld auf und die Künstler reagieren auf diese Entwicklung.