Viele Datenschützer sehen Smartspeaker im allgemeinen äußerst kritisch. Nicht wenige stufen die Geräte als reine Datenfangmaschinen ein. Diese Meinungen dürfte ein mit Amazons Sprachassistent Alexa zusammenhängender Vorfall nun noch bekräftigen. Ein Nutzer eines Echo hatte nun zwischenzeitlich Zugriff auf über 1.000 Tonaufnahmen, welche jedoch nicht von ihm selbst sondern einem anderen Nutzer von Amazon Sprachassistent Alexa stammten.
Nachdem kürzlich Facebook mit negativer Berichterstattung in Bezug auf das Thema Datensicherheit zutun hatte trifft es nun mit Amazon den nächsten großen Technik- bzw. Internetkonzern. Bemerkt wurde der Fehler allerdings nur durch einen Zufall. So machte ein Kunde von seinem in der DSGVO verankerten Auskunftsanspruch gebrauch und wollte sich die von Amazon über ihn gespeicherten Daten offenlegen lassen. In seinem Datensatz fanden sich schließlich insgesamt rund 1.700 Tonaufnahmen – doch diese stammten nicht von ihm.
Zugriff auf fremde Aufnahmen
Stattdessen waren in seinem Datensatz eine große Menge Tonaufnahmen eines ihm fremden Alexa-Nutzers gespeichert. Dabei handelte es sich um Audioclips, welche die Erteilung verschiedener Sprachbefehle des Users beinhalteten. Amazon lieferte nach dem Löschen schließlich auch eine Erklärung für den offensichtlichen Fehler. Dabei handle es sich einzig und allein um menschliches Versagen, einen Einzelfall. Die Skepsis vieler Kritiker wird dieses Missgeschick jedoch nicht mindern – ganz im Gegenteil. Vielmehr ist der Vorfall ein weiterer Beleg, dass die per Alexa bzw. Echo gesammelten Daten nicht absolut sicher sind. Besonders kurios mutet allerdings die Entschädigung an, die Amazon dem betroffenen Nutzer hat zukommen lassen. Dabei handelt es sich neben einer kostenfreien Prime-Mitgliedschaft tatsächlich um zwei neue Echo-Geräte.