Wie Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf gegenüber der US-Handelskommission Federal Trade Commission (FTC) im Zuge des aktuellen Rechtsstreits mit Apple aussagte, habe man 2011 eine Milliarde US-Dollar Anreizzahlung an das kalifornische Unternehmen gezahlt. In der Branche wären solche Zahlungen normal, jedoch nicht in so einer Höhe.
Exklusiver Funkchip-Lieferant
Ziel sei es gewesen, exklusiver Zulieferer von Funkchips für das Apple iPhone zu werden. Der CEO betonte allerdings, dass andere Hersteller nicht von dem iPhone ausgeschlossen werden sollten. Die FTC und weitere Regulierungsbehörden sehen den Vertrag zwischen Apple und Qualcomm höchst kritisch. Der Vertrag wäre ein Beispiel für das wettbewerbfeindliche Verhalten von Qualcomm.
Der Chiphersteller gewährte Apple wahrscheinlich einen hohen Rabatt auf die Funkchips für den exklusiven Liefervertrag. Ein Apple-Manager erklärte in dem Gerichtsverfahren, man habe deswegen 2013 kein Intel-Modem in dem Apple iPad mini 2 eingebaut. Apples Ziel sei es, mindestens zwei Lieferanten für ein Bauteil zu haben. Die Rabatt-Vereinbarung mit Qualcomm habe es „sehr unattraktiv“ gemacht, andere Chiphersteller zu verpflichten.
Bis 2011 befand sich ein Infenion-Funkchip im Apple iPhone, bevor der Wechsel zu Qualcomm erfolgte. Laut der Nachrichtenagentur Reuters habe die Milliardenzahlung dazu gedient, die Umstiegskosten abzumildern. Intel ist seit dem Apple iPhone 7 ebenfalls mit an Bord und zweiter Chip-Lieferant für Apple. Bestimmte iPhone-Modelle dürfen in Deutschland wegen einer Patentverletzung nicht mehr verkauft werden, weil Apple Patente von Qualcomm verletzte.