Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ plant Apple einen kostenpflichtigen Abodienst für Nachrichten und sorgt damit für ordentlich Aufregung unter den Zeitungsverlagen, schreibt 9to5mac.
Rund 50 Prozent der Einnahmen dieses Nachrichtenangebots möchte der US-Technologiekonzern einbehalten und stößt den Verlagen sauer auf.
Umstrittene Konditionen
Apple wird den Verlagen keinen Zugriff auf zentrale Abonnenten-Daten bieten. Mit der „New York Times“ und der „Washington Post“ wollen zwei der größten US-Zeitungen ihre Inhalte wegen der Konditionen nicht für den Apple News-Abodienst freigeben und keine Lizenz vergeben.
Zwischen dem „Wall Street Journal“ und Apple laufen momentan Verhandlungen über eine Teilnahme an dem Newsdienst. Vor allem der hohe Umsatzanteil und der nicht gewährte Zugang zu den Abonnenten-Daten stört die Verlagshäuser.
Laut den Konditionen sollen die Verlage von den übrigen 50 Prozent Umsatzanteil eine Vergütung erhalten, die auf einem Zeitmodell basiert. Sie sollen entsprechend der genutzten Zeit, die User mit dem Lesen der Inhalte verbringen, entlohnt werden.
Verlage haben Bedenken
Die Verlage haben Bedenken und befürchten, dass ihre eigenen virtuellen Nachrichtenangebote darunter leiden könnten. Der News-Abodienst arbeitet wahrscheinlich nach dem Prinzip von Streamingplattformen, die eine monatliche Grundgebühr für die Nutzung ihrer Inhalte wie Filme, Musik oder Hörbücher berechnen.
In der Nachrichten-App „Apple News“ soll laut dem „Wall Street Journal“ noch 2019 eine kostenpflichtige Option integriert werden. Die monatliche Grundgebühr für die Nutzung soll bei 10 US-Dollar liegen, doch könnte eventuell auch höher ausfallen.
Das Dienstleistungsgeschäft spielt für Apple eine immer wichtigere Rolle, weil die Brutto-Gewinnmarge mit über 60 Prozent gegenüber dem Hardwaregeschäft mit Apple iPhone & Co. doppelt so hoch ist. In neue Technologien wie autonome Software, Smartwatches und Gesundheitsprodukte investiert Apple jährlich Milliarden, da das klassische Geschäft mit dem Apple iPhone schwieriger wird.