Der Chiphersteller Qualcomm hat Apple in einem Patentstreit vor dem Bundesgericht in San Diego dazu aufgefordert einen Schadensersatz von 31 Millionen US-Dollar zu zahlen.
Hintergrund sind Verletzungen von US-Patenten, die den Aufbau der Grafikverarbeitung, Stromverbrauch und den Envelope Tracking-Chip betreffen. In den USA verfolgt Qualcomm das Ziel ein Verkaufsverbot für das Apple iPhone zu erreichen, berichtete CNET am Freitag.
Streit seit Juli 2017
Die entsprechende Klage gegen Apple besteht seit Juli 2017 und dieser erreichte nun einen neuen Höhepunkt. Qualcomm fordert insgesamt 31 Millionen US-Dollar Schadensersatz und präsentierte eine Rechnung, die nach 1,40 US-Dollar pro iPhone aufgeschlüsselt wurde. Nach dieser Kalkulation sind es 22 Millionen iPhones die das Qualcomm Patent verletzen.
Eines der drei Patente bemängelte Apple mittlerweile. Wie das Unternehmen in einer Aussage mitteilte, stamme die Idee für eine der patentierten Technologien vom Ingenieur Arjuna Siva, der einst bei dem iPhone-Konzern arbeitete. Er habe die Technologie mit Ingenieuren von Qualcomm per E-Mail erörtert.
Zeugenmanipulation?
Arjuna Siva zählt damit zu einem zentralen Zeugen, doch dieser kam nicht zu einem der Gerichtstermine. In diesen Zusammenhang warf der Apple-Anwalt der Gegenseite eine Zeugenmanipulation vor. Nächste Woche soll Siva nun vor Gericht aussagen.
Zwischen den beiden Unternehme herrscht seit Jahren ein heftiger Streit, der besonders die Qualcomm Modem-Chips betrifft. Laut Apple hätte der Chipkonzern die “Monopolstellung” ausgenutzt und überteuerte Lizenzgebühren für die Modemprozessoren berechnet. Zwischenzeitlich bestehen einige Klagen gegen Apple und im April wird der Kartellprozess gegen Qualcomm erwartet.
In Deutschland herrschte für bestimmte iPhone-Modelle ein Verkaufsverbot, dass Apple allerdings mittlerweile umgehen konnte.