Der russische Virenschutzhersteller Kaspersky Lab hat in Russland eine Kartellbeschwerde bei der zuständigen Wettbewerbsbehörde FAS eingereicht. Es bestehe eine lange erfolgreiche Zusammenarbeit mit Apple und dennoch sei diese Beschwerde nun notwendig.
Im Apple App-Store würden Dritt-Entwickler bewusst benachteiligt und der Konzern würde seine App-Store-Monopolstellung für iPhone-, und iPad-Apps ausnutzen.
Apple nutzt Position aus
Wie Kaspersky Lab in seiner Beschwerde schreibt, würde Apple die eigene Position durch sein strenges Regelwerk ausnutzen und damit Dritt-Entwickler benachteiligen. Hier würde sich das Problem ergeben, dass einzig der Apple App-Store die Möglichkeit bietet Apps für das iPhone und iPad anzubieten. Der Vertriebskanal wird vollständig von dem iPhone-Konzern kontrolliert und betrieben.
Die marktbeherrschende Stellung könnte Apple auf andere Märkte ausdehnen, befürchtet die Virenschutzfirma und verweist hier auf Kindersicherungs-Software, in die das russische Unternehmen eingestiegen ist.
Der Musikdienst Spotify legte bei der EU-Kommission ebenfalls eine Kartellbeschwerde ein, weil Apple eine Umsatzbeteiligung auf In-App-Käufe berechnet.
Bestimmte App-Funktionen verboten
Wie die Virenschutzfirma berichtet, musste man zwei Kernfunktionen in der “Safe Kids-App entfernen, da diese gegen die Regeln im Apple App-Store verstoßen würden. Bei den Funktionen handelt es sich um die App-Kontrolle und Safari Browser Blocking, schreibt Kaspersky Lab in seiner Meldung. Die Entfernung der Funktionen fanden statt als Apple iOS 12 veröffentlicht wurde und das Betriebssystem die „Bildschirmzeit“-Funktion erhielt.
Gemeinsam mit Apple wurde an einer Lösung des Problems gearbeitet, doch die Gespräche hätten ohne Ergebnis geendet. Seit rund vier Monaten überprüft Apple Kindersicherungs-Apps, die für das Apple iPhone und iPad erscheinen, schärfer und betrifft vor allem Apps anderer Entwickler.
Wie die beiden Kartellverfahren wegen dem Apple App-Store ausgehen werden, muss die Zukunft zeigen.