Nach einem fast endlos wirkenden Rechtsstreit konnten sich Apple und Qualcomm über einen Vergleich einigen.
Der Streit konnte mit einer Vereinbarung über die Lieferung von Chips und einer weltweiten Patentlizenz beigelegt werden, schreibt Apple in einer Pressemitteilung.
Was beinhaltet die Vereinbarung?
Die Vereinbarung beseitigt alle Rechsstreitigkeiten zwischen Apple und Qualcomm. Apple wird dem Chiphersteller einen Betrag in unbekannter Höhe zahlen und die weltweite Lizenzvertrag für sechs Jahren gelten, berichtete Apple in seiner Pressemitteilung.
Das Lizenzabkommen tritt rückwirkend zum 1. April 2019 in Kraft, beinhaltet eine zweijährige Verlängerungsoption und einen mehrjährigen Chipsatz-Liefervertrag. Qualcomm wird die 5G-Funkchips für das kommende Apple iPhone 2020 liefern und wieder Hauptlieferant von Prozessoren für Apple werden.
Letzter Schlagabtausch vor Gericht
Vor dem Bundesgericht in San Diego legten beide Unternehmen ihre Rechtsstreitigkeiten nieder und CNET fasste diese zusammen. Im Eröffnungsargument fokussierten sich Apples Anwälte auf das “Double-Dip” des Chipkonzerns.
Sie versuchten der Jury zu erklären, dass Qualcomm Apple zweimal wegen Patentverletzung verklagte. Qualcomm würde seine Monopolstellung ausnutzen mit dem Ziel den Wettbewerb zu unterdrücken und unfaire Bedingungen zu diktieren, erklärten die Anwälte.
In den Jahren 2010 bis 2016 kassierte der Chiphersteller insgesamt 16,1 Milliarden US-Dollar von Apple und erhielt zusätzlich 7,23 Milliarden US-Dollar Lizenzgebühren. Die Höhe der Lizenzgebühren hätte Apple zufolge deutlich geringer sein müssen.
Nach der überraschenden Einigung der zwei Technologiekonzern gab Intel nur Stunden später seinen Rückzug aus der Fertigung von 5G-Modems bekannt. Intel ist der große Verlierer und geriet bereits ins Kreuzfeuer der Kritik, weil die Lieferbarkeit eines 5G-Chips für das Apple iPhone 2020 nicht gewährleistet werden konnte.