Nachdem US-Präsident Donald Trump bereits im Januar des vergangenen Jahres angefangen hatte, Zölle in Höhe von 30 bis 50 Prozent auf Solarpanels und Waschmaschinen zu erheben, machte er später mit 25% auf Stahl und 10% auf Aluminium aus den meisten Ländern inklusive Kanada, Mexiko und den EU-Mitgliedsstaaten munter weiter. Seine Begründung: Die Stärkung der inländischen Wirtschaft. Am sechsten Juli 2018 erreichte diese Politik im sogenannten ‚Trade War‘ mit China eine neue Dimension; 815 verschiedene Produktkategorien wurden nun mit 25% besteuert. Nach gescheiterten Gesprächen erhöhte er vor kurzer Zeit die Zölle auf eine Vielzahl weiterer chinesischer Produkte von 10 auf 25 Prozent. Als Antwort darauf rief die chinesische Regierung eine neue Zollpolitik ins Leben, bei der amerikanische Exporte im Wert von 60 Milliarden US-Dollar von höheren Abgaben betroffen sein werden.
So reagierte die AAPL-Aktie
Wer über Forex Handel in den Aktienmarkt einsteigt, hat mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann auch einen Apple-Anteil im Portfolio. Dieser sorgte in der jüngsten Vergangenheit für Verluste: Unmittelbar nach Ankündigung der neuen Zölle sank der Kurs um 6%, der Dow Jones demgegenüber fiel nur um 2,4%. Das liegt wohl vor Allem daran, dass zwar nicht das iPhone, wohl aber Kabel, Stecker und Adapter von den neuen 25%-Zöllen betroffen sind.
Deswegen betrifft der ‚Trade War‘ Apple
Bis auf einige wenige Ausnahmen wie den Mac Pro stellt Apple jedes seiner Geräte in China her – wer etwa auf den Karton seines iPhones blickt, findet dort ein ‚Designed by Apple in California‘ gefolgt von einem ‚Assembled in China‘. Das liegt größtenteils an den niedrigen Löhnen und Arbeitsschutzbedingungen dort, welche Apple wie auch dessen Konkurrenz in der Vergangenheit bereits öfter in den Mittelpunkt der Medienaufmerksamkeit gestellt haben.
Werden die in China hergestellten Geräte nach dem neuen Zollplan also mit 25% besteuert, sinkt die Gewinnmarge auf dem amerikanischen Markt beträchtlich. Experten gehen davon aus, dass zum Ausgleich der Verluste eine Erhöhung der iPhone-Preise um 14% von Nöten wäre. Sollte sich die Firma dazu entscheiden, die Produktion in die Vereinigten Staaten zurück zu holen, käme man sogar auf 20% Mehrpreis. Da dies laut den Analysten bei J.P. Morgan sowie der Bank of America zu einer starken Reduzierung der Nachfrage führen würde, könne man davon ausgehen, dass Apple die Verluste eher alleine tragen als an den Kunden weitergeben werde.
Ein weiterer Grund ist, dass China einen wichtigen Absatzmarkt für den amerikanischen Konzern darstellt: 51 Milliarden US-Dollar wurden hier allein 2018 verdient. Da der aktuelle Zoll-Kampf zwischen den beiden Industrienationen für ein langsameres Wirtschaftswachstum sorgt, sind natürlich auch die Gewinne Apples in Gefahr.