Der japanische Displayhersteller Japan Display befindet sich seit Jahren in einer schwierigen Lage. Im September wurde ein Rettungsplan bekannt, an dem ein Konsortium beteiligt ist und dabei wird Apple einem Bericht zufolge eine wichtige Rolle spielen.
Hintergrundgeschichte
Vor drei Jahren begannen die Probleme bei Japan Display, als die LCD-Bestellungen dramatisch zu sinken begannen, weil die Smartphone-Hersteller sich verstärkt für einen Wechsel zu OLED-Displays entschieden. Das Kapital zum Aufbau einer OLED-Produktionslinie fehlte, weshalb der Staat mit 636 Millionen US-Dollar Unterstützung eingreifen musste. Der Hersteller konnte in der Folge seine Investitionen in die OLED-Produktion tätigen.
Apple stieg 2015 mit der Apple Watch in OLED-Displays ein, gefolgt von der Touch Bar des MacBook Pro 2016 und dem OLED-iPhone Apple iPhone X im Jahr 2017. Seine OLED-Lieferkette wollte der Konzern unabhängiger von Samsung als Alleinlieferant machen. Die Samsung-Konkurrenten LG, Sharp und BOE hofften auf einen Apple-Auftrag.
Zwischenzeitlich sah sich Japan Display mit Schwierigkeiten beim Aufbau seiner OLED-Produktion konfrontiert und führte zur Ankündigung einer zweiten Rettungsaktion. Apple stimmte einer Unterstützung zu und räumte dem Unternehmen ein, das gewährte Darlehen von 1,5 Mrd. US-Dollar später zurückzuzahlen. Das Geld hatte der iPhone-Hersteller vor Jahren geliehen, damit eine LCD-Produktion aufgebaut werden konnte.
Geldgeber entsagen sich
Die Geschichte nahm einen anderen Verlauf, da zwei Geldgeber sich für einen Rückzug aus dem zweiten Rettungsplan entschieden. Am gestrigen Montag wurde laut Reuters bekannt, dass Apple seinen geplanten Beitrag zur Rettung auf 200 Millionen US-Dollar verdoppeln wird. Oasis Management aus Hong Kong wird 150 bis 180 Millionen US-Dollar beitragen.
Die Rettungsaktion wird außerdem von einem weiteren Lieferanten von Japan Display und einem Fonds unterstützt. Apple leistet den größten Einzelbetrag in den Rettungsfonds. Das Unternehmen ist für Apple von zentraler Bedeutung, weil es viele der LCD-Displays für das Basismodell iPhone 11 liefert.
Als Hersteller von OLED-Bildschirmen soll Japan Display die Abhängigkeit Apples von Samsung reduzieren. Jedoch nimmt dies noch einige Zeit in Anspruch, doch mittlerweile erhielt der japanische Konzern die ersten OLED-Aufträge für die Apple Watch.