Nach Einschätzung der Marktforschungsfirma ABI Research wird das Wachstum auf dem Wearable-Markt eine dramatische Verlangsamung in diesem Jahr erfahren.
Der Analyse zufolge sind drei Gründe dafür verantwortlich, die alle eine Verbindung zum Coronavirus haben.
Welche Gründe lassen den Wearables-Markt ausbremsen?
Der erste Grund ist der geringere Bedarf an Geräten wie Smartwatches, so lange die Menschen zuhause bleiben müssen. Die Fitnessfunktionen sind weniger wichtig, wenn die Fitnesscenter geschlossen sind und zahlreiche Menschen nicht mehr in so einem Umfang trainieren können wie sonst.
Die Benachrichtigungsfunktion einer Apple Watch sei vor dem Hintergrund des Lockdowns wegen des Coronavirus kaum vorteilhaft, da die Menschen in der Wohnung oder Haus bleiben.
Als zweiten Grund nennt ABI Research die Arbeitsplatzverluste und gesunkene Einkommen, wodurch es weniger Menschen mit verfügbaren Verdienst gibt, die technische Produkte kaufen könnten. Der dritte Grund seien Menschen, die zwar ihr volles Gehalt beziehen, jedoch unsicher über ihre finanzielle Zukunft sind, daher lieber Geld sparen anstatt sich teure Luxusgüter zu kaufen.
Wachstum deutlich verringert
Laut den Marktforschern werde das Wachstum bei Wearables von 28 Prozent im Jahr 2019 auf nur 5 Prozent 2020 sinken. Es wird ein Absatz von 254 Millionen Wearable nach 241 Millionen im Vorjahr erwartet. Die bisherige Prognose für dieses Jahr belief sich auf 281 Millionen Wearables.
Im Gesundheitswesen werden schon Wearables eingesetzt, welche die Entwicklung von COVID-19 verfolgen und Patienten ferngesteuert überwachen können. Die Situation könnte sich 2021 verbessern, wenn die Wirtschaft sich langsam erholt und die Verbraucher einen stärkeren Fokus auf die Gesundheit haben.
Zahlreiche Geräte etwa von Apple, Samsung, Fitbit, Withings und Oppo verfügen über fortschrittliche Überwachungsfunktionen wie EKG-Tracking, Schlafapnoe-Erkennung, Arrhythmie-Erkennung und Messung des Blut-Sauerstoffgehalts. Die Integration der genannten Funktionen ermöglicht es Anwendern, ein statt mehrere Geräte für verschiedene Einsatzbereiche zu verwenden.
Die Coronavirus-Pandemie erhöhte bei allen Menschen das Gesundheitsbewusstsein, weshalb Wearables mit modernen Gesundheitsüberwachungsfunktionen in der zweiten Jahreshälfte 2020 einen Aufschwung erleben werden. Erwartet werden 289 Millionen Wearables bis 2021 und 329 Millionen bis 2022, sobald die Welt sich von der Pandemie erholt.
Auf dem Wearable-Markt dominiert die Apple Watch mit einem Marktanteil von 29,3 Prozent und belegt damit den ersten Platz.