Vor gut einem halben Jahr hat Apple die zweite Generation der AirPods Pro vorgestellt. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sich die Anschaffung lohnt, speziell für Besitzer der ersten Generation. Wir möchten an der Stelle mithilfe unserer Erfahrungen aufklären.
Was kann die zweite Generation besser?
Die zweite Generation der AirPods Pro verfügt über den H2-Chip, der sich um die Verarbeitung der Sound-Informationen und die kabellose Konnektivität kümmert. In beiden Bereichen hat Apple die Leistung steigern können, was sich unter anderem bei der aktiven Geräuschunterdrückung bemerkbar macht. Des Weiteren bietet Apple einen neuen Silikontip für kleine Ohren an, wobei allerdings anzumerken ist, dass dies nicht zwingend ein Kaufgrund für die zweite Generation sein muss, denn die Tips passen auch auf die erste Generation (wobei Apple Gründe anführt, warum man dies dennoch nicht tun sollte). Ebenfalls neu ist eine berührungsempfindliche Oberfläche, mit der beispielsweise ohne Siri die Lautstärke angepasst werden kann.
Für wen lohnt sich die zweite Generation?
Die zweite Generation lohnt sich nach unseren Erfahrungen vor allem für zwei Nutzergruppen: Diejenigen, die auf der Suche nach neuen und guten In-Ear-Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung sind sowie diejenigen, die ihre vorhandenen AirPods ersetzen „müssen“. Wobei „müssen“ hierbei buchstäblich in Anführungsstrichen zu verstehen ist, denn man kann im Falle eines Defekts auch einen einzelnen AirPod kaufen.
Weniger lohnend ist hingegen ein Upgrade von vorhandenen AirPods Pro. Denn Apple mag seine verwendeten Technologien mit der zweiten Generation vorangetrieben haben und die Verbesserungen sind auch durchaus wahrnehmbar. Allerdings rechtfertigen die Unterschiede, nach unserer Meinung, nicht den Anschaffungspreis von knapp 300 Euro, wenn man bereits ein perfekt funktionierendes Paar der ersten Generation besitzt. Denn bei den Verbesserungen ist es ein wenig wie damals beim Retina-Display: Solange man das neue nie selbst erleben durfte, ist das Vorhandene gut genug – nur, dass der Unterschied bei den AirPods kleiner ist als beim Bildschirm (nicht zu vergessen, dass es bei Kopfhörern auch seltener vorkommt, dass man ein fremdes Paar benutzt und dann unter Umständen neidisch wird).
Den Nerv getroffen
Mit den AirPods, und später den AirPods Pro, hat Apple offensichtlich einen Nerv bei den Nutzern getroffen. Die Kopfhörer erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit, was sich in Verkaufszahlen und Marktanteilen widerspiegelt. Im Vergleich mit Mitbewerbern bekommt man auch eine Idee dafür, woran das liegen könnte: Die AirPods sind klein und praktisch, passen auch mit ihrem Ladecase in so gut wie jede Hosentasche und haben nach wie vor eine ziemlich großzügige Akkulaufzeit. Da sehen sogar manche Nutzer von Android-Smartphones darüber hinweg, dass die Kopfhörer auf iPhones mehr Features hätten, aber manchmal sind es nicht die Features, sondern viel mehr der Klang und die Haptik, die beim Nutzer gut ankommen. Und das hat Apple gut hinbekommen.