App Store: EU verhängt gegen Apple eine Geldstrafe von 2 Mrd. US-Dollar

Die EU-Kommission hat gegen Apple eine Geldstrafe von 1,8 Milliarden Euro verhängt und sind umgerechnet 2 Milliarden US-Dollar.

Die Geldstrafe muss Apple zahlen wegen missbräuchlicher App Store Regeln und Ausnutzen der marktbeherrschenden Stellung auf dem Markt für den Vertrieb von Musikstreaming-Diensten. Gegen das Urteil will der Konzern eine Berufung einlegen.

Warum muss Apple zahlen?

Von der EU-Kommission wurde Apple zur Zahlung einer Geldstrafe von umgerechnet 2 Milliarden US-Dollar verurteilt, weil das Unternehmen seine Marktdominanz auf dem Markt für den Vertrieb von Musikstreamingdiensten ausgenutzt und mit „missbräuchliche“ App Store-Regeln arbeitet.

Besonders Apples Anti-Steering-Bestimmungen werden kritisiert, die Spotify und andere Konkurrenten daran hinderten, Kunden über alternative Möglichkeiten zum Abonnieren anzusprechen.

Apple widerspricht den Ergebnissen der EU-Kommoission und erwägt daher eine Berufung, wie der Konzern in einer ausführlichen Pressemitteilung erklärte.

Laut Konzernangaben habe die EU keine Beweise, dass die Verbraucher einen Schaden erlitten haben und die Realität eines Marktes ignoriert, der floriert, wettbewerbsfähig ist und ein schnelles Wachstum aufweist. Spotify hingegen begrüßte in einer Erklärung die Entscheidung der EU und dessen effektive Umsetzung.

Apple vs. Spotify

Seit über einem Jahrzehnt herrscht zwischen Apple und Spotify ein Streit, der seinen letzten Höhepunkt im Jahr 2019 mit einer formellen Beschwerde erreichte. Die Geldstrafe ist nach Angaben der EU proportional zu Apples weltweiten Einnahmen und notwendig, um eine Abschreckung zu erreichen.

Die Regeln hätten Entwickler von Musikstreaming-Apps gebremst, iOS-Benutzer über andere Möglichkeiten zu erreichen, Dienste außerhalb von Apples App Store zu abonnieren. Dies wäre günstiger für die Kunden, weil nicht 15 bis 30 Prozent Provision an Apple für In-App-Käufe bezahlt werden müssen.

Die Anti-Steering-Bestimmungen untersagten Entwicklern, Benutzer via alternativen Zahlungsmethoden zu gewinnen, Preisunterschiede anzusprechen und Links zur Entwickler-Website einzupflegen, um ein Abonnement außerhalb des App Store zu buchen.

Nach Ansicht der EU sind besagte Bestimmungen unfaire Handelsbedigungen, weshalb sie laut EU-Recht nicht erlaubt sind. Neben der Geldstrafe wurde Apple dazu verpflichtet, die Anti-Lenkungsbestimmungen künftig aufzuheben.

Mittlerweile wurden diese Bestimmungen minimal gelockert, womit Reader-Apps wie Spotify einen externen Link in ihrer App für Kontoverwaltungs- und Zahlungsoptionen hinzufügen können.